The Boat

"The Boat", the most known movie about German U-Boats, presents two torpedo attacks (actually one attempt of the submerged attack on a destroyer and night surface attack on a convoy). In both cases, the torpedo calculator is visible on the movie screen, for a while. Due to the subject of this website, this article contains some comments related to the torpedo attacks, which were presented in the movie and described in the novel (the basis for the movie).

The attack on a destroyer.

 

The presented movie fragment shows the interrupted attack on a destroyer. The sequence of the orders and acknowledgments issued during the preparation for the attack can be compared with torpedo launching procedures.

A short comment for the torpedo calculator, that was presented in the movie. It seems, it is an accurate replica of the device from U 995, which is displayed in the Marine-Ehrenmal in Laboe. Because the movie was produced at the turn of the decade 70/80, the filmmakers could see the calculator in its original form (because U 995 serves as an museum-ship only since 1972). Now, after almost 40 years on display and several renovations, the calculator lost its original appearance (mainly dials and labels).

In the movie, the replica of the device from U 995 (that is the late-war version) was used, therefore there is a historical inaccuracy: the calculator is fitted with angle of impact control lamp, which in fact appeared in the end of 1942, while the movie presents the 7th patrol of U 96, which took place from 27 October to 6 December 1941.

For comparison with the movie, the respective novel fragment is quoted below (in German), with dialogues in bold letters. 


Kaum haben wir uns um die Back zurechtgesetzt – der Leitende, der II LI und ich –, als Gebrüll aus der Zentrale dringt. Der Leitende geht sofort in eine lauernde Stellung. Eine Meldung von der Brücke wird durchgegeben: »Mastspitze backbord voraus!« Noch ehe ich richtig zu denken beginne, bin ich schon im Gang zur Zentrale: der Geleitzug! Vor dem Leitenden entere ich auf. Der Regen ist heftiger geworden. Mein Pullover wird von Spritzwasser und Regen sofort durch näßt. Bei all der Hast habe ich vergessen, meine Öljacke vom Haken zu langen. Ich höre den Kommandanten: »Hart steuerbord auf hundertachtzig Grad gehen!« Ein Brückenposten reicht mir unaufgefordert sein Glas. Ich suche in der Blickrichtung des Kommandanten. In den Okularen erscheint das Grau einer Regenfahne. Nichts als trübes Grau! Mit angehaltenem Atem zwinge ich mich zur Ruhe, suche das rechte Ende der Regenfahne und führe dann das Glas von rechts nach links ganz langsam über sie hin. Da entdecke ich in dem gestreiften Grau einen haardünnen Strich, der so gleich wieder verschwindet. Wars eine Täuschung? Bilde ich mir den Strich nur ein? Ich atme tief, mache mich in den Kniegelenken locker, federe leicht durch, lasse das Glas auf den Fingerspitzen aufsitzen. Das Boot dreht unter mir. Ich finde die Richtung nicht gleich, orientiere mich wieder am Kommandanten. Da ist der Strich wieder! Er zittert und tanzt im Glas hin und her. Ein Mast! Ohne Zweifel. Aber: ein Mast und keine Rauchfahne dicht dabei? Nur dieser einzelne haardünne Mast? So scharf ich auch meinen Blick mache, ich finde nichts als diesen Mast, der sich langsam höher über die Kimm herauszuschieben scheint. Ich weiß: Jeder Dampfer hat eine Rauchfahne, die ihn längst verrät, ehe seine Masten hinter der Kimm hochkommen. Das da kann also kein Dampfer sein. Verdammt noch mal – wo ist der Strich jetzt? Da habe ich ihn wieder. Man müßte ihn jetzt schon mit bloßen Augen sehen können. Ich setze das Glas ab und suche – da ist er schon! Der Kommandant hat die Lippen zwischen die Zähne gezogen: Wieder führt er das Glas an die Augen. Als spräche er für sich, stößt er zwischen den Zähnen hervor: »Scheißzerstörer!« Eine Minute vergeht. Mein Blick saugt sich an dem dünnen Strich über der Kimm fest. Erregung pocht mir hoch im Hals. Es gibt jetzt keinen Zweifel mehr: Der Mast kommt höher heraus – der Zerstörer hält also direkt auf uns zu. Mit unseren langsamen Maschinen haben wir keine Chance mehr, über Wasser davon zukommen. »Die müssen uns gesehen haben! Verdammt – verdammt!« flucht der Kommandant und gibt mit nur wenig erhobener Stimme Alarm. Mit einem einzigen Satz bin ich am Turmluk. Knallendschlagen meine Stiefel auf den Flurplatten auf. Der Kommandant steigt als letzter ein. Er wirft das Luk dicht. Noch ehe er es ganz festgezogen hat, befiehlt er: »Fluten!« Der Kommandant bleibt im Turm. Mit gleichmäßiger Stimme gibt er von oben in die Zentrale herab: »Auf Sehrohrtiefe einsteuern!« Der Leitende fängt das Boot ab. Der Zeiger des Tiefenmanometers bleibt stehen, dann streicht er langsam über die Skala zurück. Dufte steht in nassem Ölzeugschwer atmend neben mir. Zeitler und Böckstiegel haben sichvor die Druckknöpfe der Tiefensteuerung gehockt. Ihr Blickhängt an der Wassersäule im Papenberg. Der I WO läßt mitgesenktem Kopf Regenwasser von der Krempe seines Südwesters abtriefen. Keiner sagt ein Wort. Nur ganz leise, wie von gepolsterten Türen gedämpft, klingt das Summender elektrischen Maschinen von achtern. Endlich fällt von oben die Stimme des Kommandanten in die Stille: »Frage Tiefe?« »Zwanzig Meter!« meldet der Leitende. Die Wassersäule im Papenberg sinkt langsam ab: Das Boot steigt. Gleich kommt das Objektiv des Sehrohrs frei. Da das Boot noch nicht auf ebenem Kiel liegt, läßt der Leitende aus dem vorderen Trimmtank nach achtern trimmen. Langsam richtet sich das Boot in die Waagerechte ein. Es liegt aber nicht ruhig. Die Seen bewegen es nach allen Richtungen.Sie saugen, ziehen, schieben. Da wird die Sehrohrbeobachtung verdammt schwierig werden.Ich lausche nach oben, warte auf die Stimme des Kommandanten, da meldet der Horcher: »Steuerbord querabein Zerstörer!« Ich gebe die Meldung nach oben weiter. »Genehmigt«, antwortet- der Kommandant. Dann, genauso trocken: »Auf Gefechtsstationen!« Der Horcher beugt sich mit dem Oberkörper aus dem Horchschapp in den Gang heraus. Seine blicklosen Augen sind geweitet. In der frontalen Beleuchtung ist sein Gesicht eine flächige Maske, die Nase nur zwei Löcher. Der Horcher ist nun, neben dem Kommandanten, der einzige, dessen Sinne aus der Stahlröhre nach außen dringen. Der Kommandant sieht den Gegner, der Horcher hört ihn. Wir anderen sind blind und taub. Jetzt meldet der Horcher: »Horchpeilung wird stärker – wandert leicht nach achternaus!« Die Stimme des Kommandanten klingt gedrosselt: »Rohr eins bis vier bewässern!« Dachte ich mir doch: Der Alte will den Zerstörer annehmen. Der ist auf einen roten Wimpel scharf. Ein Zerstörer fehlt nochin seiner Sammlung. Als nach dem Alarmbefehl »Auf Sehrohrtiefe einsteuern!« kam, wußte ich schon Bescheid. Von oben wieder die Stimme des Kommandanten: »An Zentrale – LI – genau auf Tiefe halten!« Wie soll er nur, sage ich mir, bei diesem schiebendem Seegang? Die dünnen Muskeln im Gesicht des Leitenden straffen sich und entspannen sich wieder in schnellem Rhythmus. Es sieht aus, als ob er Kaugummi kaue. Wehe, wenn das Boot zu hoch kommt, wenn es die Oberfläche durchbricht und uns dem Gegner verrät! Der Kommandant hockt im schmalen Raum zwischen Sehrohr Schacht und Turmwand auf dem Sehrohrsattel, den Kopf gegen die Gummimuschel gedrückt, die breit gespreizten Schenkel gegen den mächtigen Schaft gepreßt. Die Füße hat er auf den Pedalen, mit deren Hilfe er die mächtige Säule mit samtseinem Sitz geräuschlos und schnell um den ganzen Gesichtskreis drehen kann, die rechte Hand hält er am Hebel,der den Motor zum Aus- und Einfahren des Rohres schaltet. Jetzt summt der Sehrohrmotor: Der Kommandant zieht das Sehrohr ein Stück ein. Er hält den Sehrohrkopf so dicht an der Oberfläche des Wassers, wie es nur geht.

Der Leitende steht vollkommen reglos hinter den zwei Mann der Brückenwache, die jetzt die Tiefensteuerung bedienen. Er hat den Blick auf den Papenberg geheftet, in dem die Wassersäule ganz langsam auf und ab steigt. Jedes Auf und Abbedeutet ein Steigen oder Sinken des Bootes.Kein lautes Wort. Das Summen des Sehrohrmotors klingt wie durch feine Filter passiert, der Motor springt an, stoppt, dann ertönt wieder das Summen. Der Kommandant fährt das Sehrohr nur für ganz kurze Augenblicke aus und läßt es gleich wieder vom Wasser überspülen. Der Zerstörer muß also ganznahe sein. »Rohr fünf bewässern«, kommt es geflüstert von oben. Der Befehl wird leise an den Hecktorpedoraum weiter geleitet. Wir sind mitten im Gefecht. Ich lasse mich in den Rahmen des Kugelschotts sinken. Von achtern kommt die geflüsterte Meldung: »Rohr fünf ist klar zum Unterwasserschuß bis auf Mündungsklappe.« Alle Rohre sind also bewässert. Alle fünf Torpedos schwimmen schon. Jetzt fehlen nur noch die Preßluftstöße, um sie auf Fahrt zu schicken, und vorher das Öffnen der Mündungsklappen. Der Kommandant will die Ruderlage wissen. Ich merke auf einmal, daß ich noch einen halben Bissen Brot im Mund habe. Brotbrei mit Hartwurstflomen. Schmeckt schon säuerlich. Ich habe das Empfinden, ich hätte irgendwo diese Situation schon erlebt. Bilder schimmern auf, schieben sich durcheinander, überlagern, durchdringen sich. Es ist, als ob durch ein kompliziertes System Gegenwarts eindrücke über das Gedächtniszentrum geleitet würden und von dort als Erinnerung ins Bewußtsein kämen. Der Alte ist verrückt – bei diesem Seegang einen Zerstörer anzugreifen!

Aber der Seegang hat auch wieder sein Gutes. Da ist unser Sehrohr kaum zu erkennen. Der Schaumstreifen, der es verraten könnte, ist unter dem anderen Gequirl schwer auszumachen. Das Tropfen in die Bilge klingt scharf, wie lautsprecher verstärkt. Ein Glück, daß bisher alles geklappt hat:keine Einsteuerungsschwierigkeiten. Der Leitende war gut präpariert, hatte alles gut durchgerechnet. Wenn der Alte schießen sollte, muß der Leitende gleichfluten, um das Gewicht der Torpedos auszugleichen. Sonst käme das Boot hoch. Dreißig Zentner wiegt ein Torpedo – also eintausendfünfhundert Liter fluten pro Torpedo. Multipliziert mit der Zahl der geschossenen Torpedos macht das eine Menge. Der Kommandant schweigt. Es ist sehr schwer, einen Zerstörer zu treffen. Geringer Tiefgang. Ändert zu schnell Kurs. Aber wenn ein Zerstörer getroffen wird, ist er gleich weg, wie fortgepustet. Die Torpedodetonation – der Geysir aus Wasser und Eisenfetzen – und dann nichts mehr zu sehen. Da kommt die feste Stimme des Kommandanten von oben: »Mündungsklappen öffnen. Schaltung Rohr eins und zwo! Gegnerfahrt fünfzehn. Bug links. Lage sechzig. Entfernung tausend!« Der II WO stellt die Werte auf der Rechenanlage ein. Aus dem Bugraum wird gemeldet, daß die Mündungsklappen geöffnet sind. Der I WO gibt leise, aber deutlich akzentuiert nach oben: »Rohr eins und zwo klar zum Unterwasserschuß!« Jetzt hat der Kommandant die Hand schon auf dem Abschußhebel und wartet, daß der Gegner ins Fadenkreuz einwandert. Sehen! Nur sehen können! Die Stille leistet der Phantasie Vorschub. Katastrophenbildertauchen auf: Ein Zerstörer, der zudreht bis in Lage Null. Ein Zerstörerbug, der mit schäumender Bugwelle – den weißen Knochen im Maul – hoch wächst und zum Rammstoß ansetzt. Aufgerissene Augen, der scharfe Riß eines Lecks, kantenzerfetzte Stahlbleche, grüne Wasserschwälle, die durch das Leck wie durch eine Düse fauchen.Da schlägt die Stimme des Kommandanten scharf wie ein Peitschenhieb von oben herunter: »Mündungsklappen schließen. Auf sechzig Meter gehen. Schnell auf Tiefe!«

 

Below, the page from U 96's War Diary, 1st November 1941, is shown. There is a record, which describes the attack of HMS Gorleston (gunboat being in escort of OS 10 convoy) on U 96. This event was the basis for a destroyer attack in the novel.

The record in the U 96's War Diary, 1st November 1941, describing the gunboat attack

Photo 1. The record in the U 96's War Diary, 1st November 1941, describing the gunboat attack [1]

18:57 - Sighted by gunboat approaching from astern.

19:06 - Dived. Gunboat running at high speed, 220 RPM, makes small course changes. Attempting to shoot, at 500 meters range gunboat changes course towards us, probably sighted the periscope in the calm sea. Went to depth 70 meters.
During the approach observed gunboat signal: 1 flag 1 pennant, blue with white cross. In the masthead 3 men posted as a lookout.

19:50-20:16 - Several depth charge runs. 12 depth charges. Unusually poor pursuit. Sporadic low-pitch sonar impulses. I have the impression that from the start the gunboat had no sound location or sound bearings. The depth charges, in some cases only two per approach, were at the position of our submergence.

20:00 - On course 200 degrees.
Gunboat departs and surprisingly turns back on the dark horizon. It is still very light. 

21:52 - Surfaced. Gunboat is visible at compass bearing 90 degrees at about 6000 meters. Ran off pre-flooded on electric motors on course 250 degrees.

 

The attack on a convoy.

 

The presented movie fragment shows the attack on a convoy. Also in this case, the sequence of the orders and acknowledgments can be compared with torpedo launching procedures

One more comment related to the torpedo calculator. At some point, the calculator operator reports "Deckung!" in response to turning off the angle of impact control lamp (which should not be present in this version of the calculator at all). Then the First Watch Officer issues the orders: "Lage laufend!", "Folgen!". These orders should be issued in reverse order (i.e. "Folgen!" first, which enables receiving the bearing value from the aiming device, followed by "Lage laufend!", when the process of automatic update of angle on the bow begins).

For comparison with the movie, the respective novel fragment is quoted below (in German), with dialogues in bold letters.

Der Kommandant weist den I WO an: »Anlaufen und gleich schießen. Nach dem Schuß sofort nach backbord drehen. Wenn jetzt die Wolke hochkommt, gehe ich ran!« Der I WO gibt die nötigen Befehle an die Rechenanlage, die mit einem Mann im Turm und einem zweiten in der Zentrale besetzt ist. »Rohr eins bis vier klar zum Überwasserschuß!« Jetzt werden alle vier Bugtorpedorohre geflutet. Vom Bugraum wird über Sprachrohr gemeldet: »Rohr eins bis vier klar zum Überwasserschuß!« »Schaltung UZO mit Vorhaltrechner. Abfeuerung Brücke!« befiehlt der I WO. Die Befehle kommen ihm glatt von den Lippen. Das kann er also. Das hat er gelernt. Der Maat an der Rechenanlage im Turm meldet die Ausführung der Befehle herauf. Der Alte tut, als gingen ihn die liturgischen Wechselgesängegar nichts an. Nur seine gespannte Haltung verrät, wie sehr er aufpaßt. Der I WO gibt jetzt an den Maat im Turm: »Gegnerlage Bugrechts – Lage fünfzig – Gegnerfahrt zehn Seemeilen – Abstand dreitausend Meter – Torpedogeschwindigkeit dreißig – Tiefe drei – Lage laufend.« Um den richtigen Vorhaltwinkel für die Torpedos braucht sich der I WO nicht zu kümmern. Den findet die Torpedorechenanlage. Die Rechenanlage hat direkte Verbindung mit dem Kreiselkompaß und der Zielsäule und ist außerdem direkt auf die Torpedos geschaltet, deren Schwenkmechanismus sie jetzt laufend beeinflußt: Jede Kursänderung des Bootes wird automatisch als Kurskorrektur auf die Torpedos übertragen. Der I WO braucht nur noch das Ziel im Fadenkreuz des Glases auf dem UZO zu halten. Der I WO beugt sich über die Optik: »Klar zum Seiten-vergleich! … Seite … Null!« »Der Anlauf muß gelingen«, murmelt der Kommandant. Wieder richtet er seinen Blick gegen den Mond. Die zweite Wolke ist stehengeblieben wie ein Fesselballon, der die vorgesehene Höhe erreicht hat. Drei Daumensprünge unter dem Mond: Da hängt sie nun und rührt sich nicht mehr. »Eine einzige Schufterei!« Der Obersteuermann droht mit der geballten Faust nach oben, ein Gefühlsausbruch, der mich von einem so ruhigen Mann wie Kriechbaum überrascht. Doch mir bleibt keine Zeit, mich über den Obersteuermann zuwundern; der Kommandant wendet mit einem heftigen Ruck sein Gesicht aus dem Schein des Mondes und befiehlt: »Beide Maschinen äußerste Kraft voraus! Hart backbord! Anlauf beginnt! Mündungsklappen öffnen!« Von unten wird die Wiederholung der Befehle heraufge-brüllt. Schon beginnt der Bug über die Kimm zu streichen. Ersucht die Schatten. »Mittschiffs! – Recht so! – Weiter neunzig Grad steuern!« Nun rast das Boot genau auf die Schatten zu, die von Sekunde zu Sekunde größer werden. Die Pflugschar des Bugs schneidet in die glitzernde See und wirft leuchtende Wasserschollen zur Seite. Die Bugwelle steigt auf und blinkt von tausend Pailletten. Das Vorschiff schiebt sich hoch heraus. Sofort kommt Spritzwasser über. Die Diesel laufen Hochtouren. Das Schanzkleid zittert. »Ziel auffassen!« befiehlt der Kommandant. Der I WO hält sich über die Optik gebeugt. »Da, die zwei, die sich überlappen, die nehmen Sie. – Da, haben Sie? – links neben dem einzelnen Dampfer! Der großekriegt Doppelschuß, die anderen Einzelschüsse. Doppelschuß auf Vorkante Brücke und kurz vor achterem Mast losmachen!« Ich stehe dicht hinter dem Kommandanten, der seinen Kopf gegen die Schiffe hin vorgeschoben hält. »Rohr eins bis vier fertig!« Herzklopfen bis hoch in den Hals. Meine Gedanken laufen durcheinander: die brüllenden Motoren – die Schatten – die silberne See – der Mond! Dieses Lospreschen! Ich denke, wir sind ein U-Boot – wenn das nur gut geht! Der I WO hält das Ziel im Glas gefaßt. Sachlich und trocken kommt seine Stimme aus seinem nach unten gewandten Mund. Er verbessert ständig seine Werte. Schon hat er die rechte Hand am Abfeuerungshebel. »Schaltung Rohr eins und zwo – Lage fünfundsechzig – Lage laufend folgen!« »Frage Lage?« »Lage siebzig … Lage achtzig!« Dicht neben meinem Ohr höre ich den Kommandanten: »Rohr eins und zwo – Feuererlaubnis!« Sekunden danach befiehlt der I WO: »Rohr eins und zwei los!« Ich mache alle Sinne scharf: kein Knall – kein Ruck im Boot– nichts! Das Boot prescht weiter, noch näher an die Dampfer heran. Die merken nichts! – Die merken nichts! »Schaltung Rohr drei!« »Rohr drei – los!« »Backbord zehn!« befiehlt der Kommandant. Wieder streift der Bug suchend über die Kette der Schiffe hin. »Schaltung Rohr vier!« höre ich den I WO. Er wartet, bis das neue Ziel einwandert und befiehlt: »Rohr vier … los!« Dicht unter dem anvisierten Dampfer entdecke ich in diesem Moment ein langgestrecktes Schiff, einen Schatten, der nicht so dunkel ist wie die anderen – wahrscheinlich grau bemalt. »Hart backbord! Auf Heckrohr schaltung!« Das war die Stimme des Kommandanten. Das Boot legt sich im Drehenträge auf die Seite. Die Schatten ziehen nach steuerbord hinüber. Der Obersteuermann ruft: »Fahrzeug dreht zu!« Ich sehe, wie sich jetzt unser Heck auf die Schatten richtet. Ich sehe aber auch, wie das helle Schiff schmaler wird. Jetzt ist sogar der Saum seiner Bugwelle zu erkennen. »Rohr fünf – los! … Hart steuerbord!« brüllt der Kommandant. Das Boot hat kaum nach der anderen Seite abgedreht, da zuckt drüben ein orangeroter Blitz auf, einen Sekundenbruchteil darauf noch einer. Eine gewaltige Fauststaucht mich in die Knie. Scharfes Sausen dringt wie ein kalter Stahl in mich ein. »Die Schweine, die schießen! – ALARM!« brüllt der Alte.

Short comment to the following novel fragment: Der I WO beugt sich über die Optik: »Klar zum Seiten-vergleich! … Seite … Null!«
The torpedo launching procedures do not contain a sequence of the such orders, however they are not necessarily fictional. Because the UZO night sight had to be mounted at the top of the UZO column before each usage, after it was installed, one should make sure, that sight line is correctly transmitted to the torpedo calculator (i.e. there is no misalignment due to mechanical failure, installation mistake or any clearance). Therefore, the First Watch Officer set the sight to the 0 bearing (accordingly to the azimuth circle) and passed this value to the conning tower, where the calculator operator compared it with the value read from respective dial, which was transmitted by synchro link).
This procedure was unnecessary during submerged attack, because both periscopes were permanently coupled with target bearing transmitters.

Below, the page from U 96's War Diary, 31st October 1941, is shown. There is a record, which describes the attack on OS 10 convoy (which ended with sinking the ship Bennekom) and a counterattack of the HMS Lulworth gunboat. This event was the basis for a attack on a convoy described in the Buchheim's novel.

The record in the U 96's War Diary, 31st October 1941, describing attack on a convoy

Photo 2. The record in the U 96's War Diary, 31st October 1941, describing attack on a convoy [1]

22:40 - Running in to attack. Unfortunately the night is very bright as the moon is unobscured. It is too dark for an underwater attack on the guarded convoy. To approach, took advantage of a cloud bank covering the moon which, contrary to expectations, moves away quickly. Therefore shots must be made from a long distance. 
Shots were made on the middle column. 
Four independently aimed shots on the largest ships.
Two hits amidships on an 8000 GRT passenger steamer (two full length decks) and on 5000 GRT freighter. A torpedo apparently running too slow, breaks the surface on firing and is almost overtaken by the boat moving at high speed.
Firing data: target speed 8,5 knots,
angle on the bow: bow left, 80-70 degrees,
deflection angle: 16-15 degrees
torpedo running time: 4 minutes 20 seconds, 3900 meters
Running time of the second torpedo not noted.
Attack position: BE 1125
Boat was seen by the escorting gunboat behind which the approach was made. The gunboat fires approximately 8.8 cm guns and smaller caliber as we were turning for stern shot. Salvos are long, bearing good. Gunboat turns toward and sets white masthead lantern.
Crash dive to 70 meters.

 

The incident with Reina Victoria

In the Buchheim's novel, one more torpedo attack was described. During her cruise from Gibraltar Straight to France, U 96 meets Spanish ship Reina Victoria, which was almost torpedoed and sunk. In the film adaptation of the book, this incident was skipped. Below, the suitable novel fragment is quoted.

»Also gut!« stößt der Kommandant wie von jäher Wutüberwältigt hervor und gibt den Befehl: »Rohr eins – klar zum Unterwasserschuß!« Der Kommandant atmet tief durch, dann gibt er halblaut –als handele es sich nur um eine Nebensächlichkeit, auf die keine besondere Betonung mehr verwendet werden muß, den Feuerbefehl für Rohr eins. Ein deutlicher Ruck durchfährt das Boot: Der Torpedo hat das Rohr verlassen. »Schuß aus Rohr eins ist elektrisch gefallen!« kommt von unten Meldung. Der Obersteuermann setzt das Glas ab. Der I WO auch. Wir stehen alle wie angewurzelt, die Gesichter gegen die funkelnden Bulleyeketten gerichtet. Du mein Himmel, was wird das geben? Dieses Riesenschiff! Passagierdampfer! Sicher bis in alle Winkel voller Menschen. Gleich werden sie zum Himmel fahren. Oder in ihren Kabinen absaufen. Unser Torpedo kann gar nicht fehlgehen. Das Schiff hat ja keine Fahrt. Keine Vorhaltrechnung. Die glatte See. Die Torpedoeinstellung: zwei Meter unter der Wasserlinie – genau mittschiffs gezielt. Die ideale Entfernung. Ich starre mit weit aufgerissenen Augen auf den Dampfer. Schon projiziert sich das Vorstellungsbild einer gewaltigen Detonation auf die blinkende Silhouette. Ich sehe, wie das ganze Schiff sich aufbäumt, wie die zackigen Fetzen in den Himmel steigen und der riesige Qualmpilz hoch wächst. Die weiße Glut, die rote Glut!Mir staut sich die Luft. Wann kommt endlich der Hammerschlag der Detonation? Die Lichterketten des Dampfers beginnen zu tanzen. Das macht das starre Hinsehen. Ich atme nicht mehr. Da schlagen Worte einer Meldung an mein Ohr: »…Torpedo läuft nicht!« Was? Wie? Wer war das? Das kam doch von unten! Das war eine Meldung aus dem Horchraum! Torpedo läuft nicht! Ich habe doch deutlich den Ausstoß gespürt. Und jetzt? »Kein Wunder«, sagt der Obersteuermann und atmet tief auf. Torpedo läuft nicht. Das heißt: funktioniert nicht. Die Fliegerbombe! Ja, das ist es: Die Fliegerbombe hat auch diesen Torpedo erwischt. Die Druckwelle – natürlich. Das kann ja kein Torpedo ausgehalten haben. Ein Omen! Ein Fingerzeig! Und nun? Rohr zwo, Rohr drei, Rohr vier? »Dann probieren wirs eben mit Rohr fünf«, höre ich den Alten und gleich darauf seinen Befehl: »Heckrohrschaltung!« Schon folgen die nötigen Maschinen- und Ruderbefehle, um das Boot zu wenden – ruhig, wie im Manöver. Rohr fünf! Den anderen Torpedos in den Bugrohren traut der Alte also auch nicht – aber der im Heckrohr, der hat vielleicht nichts abgekriegt. Der Alte läßt es also nicht sein. Auf Fingerzeige reagiert er nicht. Braucht schon ordentliche Staucher. Das Boot kommt langsam in Fahrt und dreht an. Das illuminierte Schiff, das wir eben noch voraus hatten, schiebt sich allmählich nach steuerbord und rückt dann achteraus. Nur noch zwei, drei Minuten, dann müssen wir es genau über dem Heck haben: Schußposition für Rohr fünf.

 

The incident with Reina Victoria was inspired by event from 3rd December 1941, when U 96 met Spanish passenger ship Cabo de Hornos.

The record in the U 96's War Diary, 3rd December 1941, describing the incident with Cabo de Hornos

Photo 3. The record in the U 96's War Diary, 3rd December 1941, describing the incident with Cabo de Hornos [1]

The record in the U 96's War Diary, 3rd December 1941, describing the incident with Cabo de Hornos

Photo 4. The record in the U 96's War Diary, 3rd December 1941, describing the incident with Cabo de Hornos [1]

04:00 - On course 0 degrees.

05:38 - Steamer in sight bearing 240 degrees. Closed, steamer is steering SE-course. Passenger superstructure. Spanish markings. Brightly lit. Size and course made him appear suspicious. Used searchlight in order to request him to stop. Gives name "Cabo de Hornos". Requested to send papers in English and Spanish language. Steamer acknowledges. It remains stopped, nothing happens.

06:52 - Radio message to B.d.U. transmitted: Is not received by administration and is acknowledged only at 08.12 hours.
"Large passenger steamer "Cabo de Hornos" Spanish markings, steering SE, questioned about status. CG 5467."
After approximately one hour nothing happened, with renewed demand he answered with international signal groups "forziere pp". Morsed in Spanish that if the boat is not launched within 10-minutes, torpedoing will take place.

05:43 - 08:00 - Various courses.

07:37 - After 15-minute stern shot fired on stopped ship. It fails, likely an effect of the aerial bombs. Before the second shot boat is in the water. Papers aboard at 08.00 hours. Are correct. On the way from Buenos Aires to Bilbao by way of Lisbon.

The first page of the report (Schussmeldung) from the attack on Cabo de Hornos

Photo 5. The first page of the report (Schussmeldung) from the attack on Cabo de Hornos [1]

1 Interval between torpedoes in the salvo (in seconds) and spread angle (in degrees)
2 Torpedo type, serial number
3 Torpedo speed and running distance
4 Torpedo depth
5 Serial number and type of the pistol
6 Pistol setting
7 Pistol arming distance
8 Designation of the torpedo tube
9 Ejection method (submerged, by means of the piston/surfaced, without piston)
10 Own speed
11 Own course
12 Target bearing
13 Gyro angle
14 Aiming station (bridge/conning tower/control room), aiming device (UZO/attack periscope/night periscope) and torpedo calculator type
15 Aiming point
16 Torpedo course
17 Firing data (target speed, angle on the bow, deflection angle)
18 Depth at the moment of torpedo launch (only for U-Boats)
19 State of trim at the moment of torpedo launch (by ships etc. heeling at the shot)
20 Estimated range and observed running time
21 Observed anomalies in the torpedo run
22 Launched on the steady course/while turning
23 Gyro angle
24 For type G7e torpedoes and range over 3000 m:
a) last charging before launch;
b) last heating before launch;

The second page of the report (Schussmeldung) from the attack on Cabo de Hornos

Photo 6. The second page of the report (Schussmeldung) from the attack on Cabo de Hornos [1]

Straight shot to the stationary target. Torpedo malfunctioned. The reason: two aerial bombs on 31st November 1941. Probably they damaged the battery or depth-control gear.

 

In conclusion, obviously, analyzing the dialogues in the Buchheim's novel and Petersen's movie with respect to the historical procedures does not make sense. Therefore, this article should be treated as a kind of entertainment. All the same, the attention to details is visible in the novel as well as in the movie.

 

References:

[1] The War Diary for U 96's 7th patrol